anima, ascoltate

Astrid Hohenegger

24. Januar – 7. Februar 2020
Eröffnung am 24. Januar 2020, um 18 Uhr

Kuratiert von
Paola Facchina

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Seele, hört zu
Überlasst die Lügen den Menschen
Und die Gedichte den Schatten
Wie hart erkämpfte Visionen

Paolo Benvegnù
Avanzate, ascoltate, HERMANN

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Um die Werke einer Künstlerin zu entdecken, die den Pinsel tief in ihre Seele eintaucht, können wir uns den Versen eines Liedes von Paolo Benvegnù hingeben. So entsteht auch der Titel der Ausstellung von Astrid Hohenegger: Anima, ascoltate ( Seele, hört zu).
Wie im Katalog zu lesen ist, hat die Kuratorin Paola Facchina diesen Titel deshalb ausgesucht: „Nur wenn ein Bild aus einem seelischen Bedürfnis heraus entsteht und die Individualität seines Erschaffers zum Ausdruck bringt, kann es in seiner Schönheit als vollendet betrachtet werden. Linien und Formen führen somit zu jenem seelischen Raum, zur inneren Energie, dem „Weg zur Seele“, die der spirituellen Welt Haut und Gesicht geben will. Das Betrachten ihrer Arbeiten ist wie die Lektüre eines Erzählbandes: hinter kleinen Fenstern befinden sich unzählige Geschichten und Gedichte, verbergen sich Bilder, die innerste Gefühle erahnen lassen, jenes Unaussprechliche, was unter die Haut geht. So wie eine perlweiße Birkenrinde, die sich schält und unter der oberen Schicht das Phloem sichtbar werden lässt, öffnen sich auch Astrids Arbeiten wie eine Epidermis und offenbaren eine weitere Schicht, eine andere Seite vom Buch des Lebens, ihres Tagebuchs…
Eine Kunst, die zum Bleiben und Zuhören einlädt, um das innerste Atmen der Seele zu spüren; in stiller Erwartung und bereit, die vom Wind herbeigeflogenen Stimmen aufzunehmen, um dem poetischen Zauber, den ich morgen entdecken werde, Fenster zu öffnen.“


 

BIOGRAPHIE


Wird 1967 in Schlanders (BZ) geboren. 1984 erwirbt sie ihren Abschluss als Sozialarbeiterin am sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Bozen, um dann eine Fotografieschule in Innsbruck zu absolvieren, in künstlerischer Fotografie abschließt. Danach setzt sie ihre künstlerischen Studien mit Schwerpunkt Schwarz-Weiß-Fotografie in der Schweiz fort. In dieser Zeit wird ihr bewusst, dass die Fotokunst ihr als künstlerischer Ausdruck nicht genügt und beginnt, vor allem Malerei, zu besuchen. Absolviert sie eine Ausbildung in Kunsttherapie in Wien, nach den Methoden von Luschen und Arno Stern. Zieht sie nach Florenz, wo ihr Sohn Daniele zur Welt kommt. Sie widmet sich einige Jahre ihrer Mutterrolle, sowie der Kreativität und dem Experimentieren mit verschiedenen Materialien und Techniken, u.a. Kristallgravur, Bildhauerei mit Ton und Holz sowie verschiedenen Maltechniken auf Stoff. Sie entwirft als Designerin eigene von ihr entworfene und gestaltete Textilien für eine Modeproduktion der Haute Couture. Sie im Rahmen der Modenschauen Pitti Bimbo eine eigene Kollektion mit von ihr gestalteten Kleidern aus Seidengewebe vorstellt. Absolviert sie einen Masterabschluss in Kinderillustration; gründet sie ihre Atelierschule PaidArte, an der sie derzeit Malerei unterrichtet.