Non basta?

Vinicio Berti 1921-1991

1. Juli – 30. September 2021
Eröffnung
Hotel 500 Donnerstag, 1. Juli 2021, 19 – 21 Uhr
Galleria Immaginaria Freitag, 2. Juli 2021, 19 – 21 Uhr

Anlässlich des 100. Geburtstags von Vinicio Berti erinnert die Galerie Immaginaria mit folgenden Veranstaltungen an den Künstler:

  • Donnerstag, 1. Juli: Eröffnung der Ausstellung im Hotel 500, Via Tomerello 1, Campi Bisenzio;
  • Freitag, 2. Juli: Eröffnung der Ausstellung in der Galerie Immaginaria, Via Guelfa 22a/r, Florenz;
  • Freitag, 2. Juli, in Zusammenarbeit mit dem Verein CCN von Via Guelfa und Via San Gallo: Wanderausstellung in den Schaufenstern der Kunsthandwerker in der Via Panicale, wo der Künstler gelebt und gearbeitet hat, in der Via Guelfa und im gesamten Viertel San Lorenzo, also somit an den Orten, die Teil seines täglichen Lebens waren.

Vinicio Berti ist im Juni 1921 geboren. Mit der Verfassung eines Manifests im Jahr 1950 gründete er zusammen mit Alvaro Monnini, Gualtiero Nativi, Mario Nuti und Bruno Brunetti eine der wichtigsten Bewegungen der Nachkriegszeit, die Klassische Abstraktion, mit der sie die künstlerische Debatte in einer Hochzeit der florentinischen Kunst belebten. Ausgestellt werden Arbeiten aus den 40ern bis hin zu jenen letzten der 90er, wie die Serie „Guardare in alto“, die aus einer Umkehrperspektive heraus entstanden ist, als der Künstler nämlich auf dem Pflaster der Piazza del Duomo lag und dabei seinen Blick auf Giottos Campanile richtete.
Berti war als revolutionäre Stimme einer Ästhetik, die mithilfe der Kunst ein neues gesellschaftliches Bewusstsein schaffen wollte, der Verfechter einer künstlerischen Bewegung zugunsten einer Malerei, die das wirkliche Leben, „gewalttätig und kraftvoll!“, erzählen sollte.
Geleitet wurde sein kreativer Eifer von einer außergewöhnlichen Vorstellungskraft und seinem grafischen Talent, das ihn schon in jungen Jahren dazu brachte, berühmte Comicfiguren wie Atomino, Sgorbio und den bekannten Pinocchio zu veröffentlichen und damit die Zeiten der modernen Street-Art vorwegzunehmen.
Seine Unruhe und sein Leid, kein künstlerisches Umfeld gefunden zu haben, das ihn voll und ganz verstand, gaben uns den Anstoß, seine Denkweise mit dem provokanten Titel NON BASTA? (IST ES NICHT GENUG?) weiter zu voranzubringen, und zwar in Bezug auf eine Gesellschaft, die in diesem historischen Moment, nach der Pandemie, ähnliche Zwiespältigkeiten erlebt wie in den schrecklichen Momenten der Nachkriegsangst.
Mithilfe von Bertis Tagebuchseiten erstellt die Kunsthistorikerin Paola Facchina in ihrem kritischen Text einen imaginären Dialog mit dem Künstler und knüpft so eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, um zu zeigen, wie sehr die Arbeiten des Künstlers die Seele heute mehr zu berühren vermögen als gestern.